16 April 2019

Mehr Kostentransparenz bei der Pensionskassenverwaltung

Die regulatorische und rechtliche Komplexität bei der Führung einer firmeneigenen Stiftung nimmt laufend zu und erhöht den Kostendruck. Die folgenden Schritte unterstützen Sie dabei, die Kostenblöcke Aufsichtsbehörde/Revisionsstelle/PK-Experte, technische Verwaltung/Vermögensverwaltung und Rückversicherung/Buchhaltung im Griff zu behalten.

Als Stiftungsrat Ihrer firmeneigenen Stiftung sind Sie oftmals auch Kadermitglied und sich gewohnt, präzise Budgetvorgaben für Ihre Kostenstelle einzuhalten. Dazu erhalten Sie von der Finanzabteilung regelmässig detaillierte Reportings und wissen jederzeit, ob und bei welchen Kostenarten grössere Abweichungen entstanden sind.

Bei der Führung der Pensionskasse werden diese Aspekte leider teilweise vernachlässigt, da der Jahresperformance und der Anpassung des Umwandlungssatzes höhere Priorität eingeräumt wird. Doch nur wenn der Stiftungsrat auch die Kostenseite im Griff hat, können nachhaltig gute Leistungen für die Versicherten erzielt werden. 

Sammelstiftungen senken die Fixkosten

Selten werden die Fixkosten im Verhältnis zu der Anzahl Versicherten analysiert. So beläuft sich der Kostenblock Aufsichtsbehörde/Revisionsstelle/PK-Experte auch bei kleineren Stiftungen auf Beträge zwischen 20 000 CHF und 40 000 CHF. Bei 50 Versicherten ergeben sich somit Kosten von über 400 CHF pro Versicherten.
Auch bei einem Wechsel der Anbieter können Sie in diesem Bereich kaum grössere Kosteneinsparungen erzielen. Sammelstiftungen hingegen stellen für kleinere Stiftungen eine interessante Alternative dar. Denn die meisten von ihnen wenden pro Versicherten nur variable Verwaltungskosten an, die in der Summe massiv tiefer liegen. 

Solide Partner vermeiden kostenintensive Wechsel

Die Mandate für die technische Verwaltung/Buchhaltung stellen einen weiteren grossen Kostenblock dar. Zurzeit findet bei den Anbietern ein laufender Konzentrationsprozess statt. Als Stiftungsrat wählen Sie idealerweise einen soliden und unabhängigen Partner, um das Risiko eines kostenintensiven Wechsels zu vermindern. Vereinbaren Sie mit dem Anbieter unbedingt eine detaillierte Aufstellung seiner Aufgaben (Statement of Work). Halten Sie darin auch fest, was in der Pauschale inbegriffen ist und was allenfalls zusätzlich fakturiert werden kann.

Unabhängige, erfahrene Berater garantieren professionelle Analyse

Auch im Bereich Vermögensverwaltung / Rückversicherung fallen hohe Kosten an. Diese sollten regelmässig und professionell analysiert und hinterfragt werden. Da auf der Gegenseite Profis am Werk sind, kann es sich für Sie lohnen, einen unabhängigen und erfahrenen Berater hinzuzuziehen. Versicherungsgesellschaften entschädigen Broker in Prozenten der Risikoprämien. Hier empfiehlt es sich für den Stiftungsrat, vom jeweiligen Broker eine detaillierte Auflistung seiner Entschädigungen zu verlangen und dies in das Verhältnis zu seinem Arbeitsaufwand zu setzen.

 

Auf einen Blick:

-> Die grössten Kosteneinsparungen bei kleineren firmeneigenen Stiftungen erzielen Sie mit einem Wechsel zu einer Sammelstiftung. 

-> Holen Sie sich als Stiftungsrat für die Kostenanalyse im Bereich Vermögensverwaltung und Rückversicherung Unterstützung von externen Spezialisten. 

-> Achten Sie dabei auf die Unabhängigkeit und das Entschädigungsmodell des Partners. Unabhängige Berater, welche auf Honorarbasis arbeiten, sind grundsätzlich zu bevorzugen.

Reto Staeheli
Key Account Manager